Ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Wiederbewaldung geschädigter Waldflächen und den Umbau von Reinbeständen hin zu resilienteren Wäldern sind angepasste Wildbestände. Jägerinnen und Jägern haben hierbei eine verantwortungsvolle Rolle. Wild gehört zur Lebensgemeinschaft Wald und bereichert die Biodiversität. Gleichzeitig erfüllt der Wald umfangreiche Ökosystemleistungen für die Gesellschaft, die nur erbracht werden können, wenn klimaangepasste Mischwälder die Chance haben, erfolgreich aufzuwachsen.
Vielerorts gefährden Verbiss, Fege- und Schälschäden von wiederkäuendem Schalenwild die waldbaulichen Entwicklungsziele von Wäldern oder machen sie sogar unmöglich. Wiederbewaldung und Waldumbau (mithilfe natürlicher Verjüngung und ergänzt um zukunftsfähige Mischbaumarten) sind entscheidende Bausteine zur Klimaanpassung der Wälder – und damit ein wichtiger Klimaschutzbeitrag. Um zukunftsfähige Waldstrukturen langfristig sicherzustellen, besteht die Notwendigkeit, überhöhte Schalenwildbestände dauerhaft auf ein waldverträgliches, an die Lebensraumkapazität angepasstes Maß zu regulieren. Wichtiger Maßstab hierbei sind die waldbaulichen Ziele der Waldbesitzenden.
Wildschäden und ihre monetäre Bemessung sind ein emotionales Thema für Waldbesitzenden und Jägerinnen und Jäger. Es gilt, diese so gering wie möglich zu halten. Deshalb arbeitet der DFWR mit seinen Fachausschüssen an gemeinsamen Lösungen, Schalenwildbestände in Einklang mit der Erhaltung und langfristigen Sicherung des Waldlebensraumes zu bringen. Der DFWR unterstützt eine Novellierung des Bundesjagdgesetzes mit dem Ziel, die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass künftige Waldgenerationen möglichst ohne Schutzmaßnahmen naturnah aufwachsen können.
„Der hohe Verbissdruck auf die nachwachsende Waldgeneration muss deutlich vermindert werden, wenn Waldumbau und Wiederbewaldung naturnah und ohne großflächige Schutzmaßnahmen gelingen soll.“