Berlin, 05.12.2023 – Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) ist erfreut über Würdigung des Waldbodens als Boden des Jahres 2024. Der Waldboden ist als Lebensraum Hort der Artenvielfalt. Zugleich stellt er für Forstwirtschaft und Waldbesitz eine wichtige Grundlage für die Produktion des klimafreundlichen nachwachsenden Rohstoff Holz dar. Er schützt Trinkwasser und trägt zum Klimaschutz bei. Darum freut sich DFWR-Präsident Georg Schirmbeck besonders über die Auszeichnung.

„Gesunde und funktionsfähige Waldböden sind im Interesse aller Waldbesitzenden und Forstleute. Das Bodenbewusstsein in der Bevölkerung gewinnt einen immer größeren Stellenwert. Das ist erfreulich. Nach den großen Entwaldungen des späten 17. Jahrhunderts waren es gerade die Forstleute, die vielerorts durch die Wiederanlage von Wäldern, die für uns heute so wertvollen Waldböden wieder entstehen ließen. Das darf die Gesellschaft nicht vergessen“, so Georg Schirmbeck. Ein großer Faktor, der die Waldböden negativ beeinflusst, sind Einwirkungen von außen. Die Versauerung der Waldböden durch Industrieeinträge der 1980er bis 1990er Jahre führte damals zu gewältigen Schäden in den Wäldern. Umso bemerkenswerter sind die überwiegend guten Zustände, die unsere Waldböden heute wieder aufweisen. Diese äußeren Einwirkungen auf die Waldböden lassen sich durch die Wald-bewirtschaftung kaum beeinflussen.

„Um den Schutz unsere Waldböden im Sinne einer multifunktionalen Bewirtschaftung zu garantieren, müssen sich Försterinnen und Förster an dem hohen und modernen Stand forstwissenschaftlicher Erkenntnisse und technischer Innovation in Deutschland orientieren. Unsere Waldböden sind so unterschiedlich, dass die Forstpraktiker vor Ort in der Lage sein müssen, das richtige ‚Werkzeug‘, also die optimale Methode je nach Beschaffenheit und Lage des Waldbodens, aus ihrem Werkzeugkasten anzuwenden. Unsere Forstleute können das!“, ist sich Schirmbeck sicher. „Wenn wir diese bereits bestehenden und anerkannten Grundsätze und Selbstverpflichtungen beherzigen, bedarf es keiner weiteren rechtlichen Regularien für den Waldboden.“, fügt Schirmbeck an. Damit der Großteil der Waldböden nachhaltig vor Verdichtung oder oberflächlicher Zerstörung bewahrt wird, findet die Holzernte in Deutschland heutzutage fast ausschließlich auf dauerhaft angelegten Fahrlinien, den sogenannten Rückegassen, statt. Die Erntefahrzeuge verlassen diese festgelegten Gassen nicht. Wenn auch die Rückegasse eine gewisse Verdichtung erfährt, so ist es trotzdem das Ziel, diese nur so minimal wie möglich zu verursachen. Hierbei helfen unteranderem innovative Techniken an den Fahrzeugen. Zu glauben, die vollmechanisierte Holzernte müsse abgeschafft werden und sei gänzlich durch alternative Methoden zu ersetzen, ist aus Sicht der organsierten Forstwirtschaft unrealistisch. Dadurch wäre die gesicherte Versorgung der Bevölkerung mit dem heimischen Rohstoff Holz nicht mehr gewährleistet und die Arbeitsgefahr würde erheblich erhöht.

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