Positive Signale aus Würzburg – Forstwirtschaft und Holzindustrie rücken enger zusammen

Würzburg, 18.06.2025 – Die diesjährigen Laubholzgespräche der Plattform Forst & Holz machten deutlich: Forstwirtschaft und Holzindustrie sind bereit, die aktuellen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Entwicklungen am Laubholzmarkt, Versorgungsfragen sowie strategische Perspektiven für eine zukunftsfähige Branche.

Zum Auftakt präsentierte Martin Langen, Geschäftsführer der B+L Marktdaten GmbH, eine prägnante Analyse zur Lage des Bau- und Wohnungsmarkts. Die Rahmenbedingungen befinden sich im Wandel: Eine sich abzeichnende Trendwende in der Immobilienwirtschaft, sinkende Zinsen, hohe liquide Mittel und ein erheblicher Nachholbedarf bei Bau und Renovierung schaffen neue Chancen, auch für den Laubholzsektor. Trotz geopolitisch bedingter Unsicherheiten beim Verbrauchervertrauen überwiegt laut Langen insgesamt eine positive Perspektive für die kommenden Jahre.

Die Veranstaltung war geprägt von offener Diskussion und einer spürbar positiven Grundstimmung“, fasst Patrik Rodlberger, Sprecher Laubholz im Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH), zusammen. „Es herrscht Zuversicht für die nächsten Schritte.“

Ebenso hob Benjamin Krug, Sprecher Laubholz im Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR), die konstruktive Atmosphäre hervor: „Wir erleben einen Schulterschluss zwischen Forst und Holzindustrie. Die Herausforderungen sind regional verschieden, doch das gemeinsame Ziel ist klar: eine verlässliche, zukunftsfähige Laubholzversorgung.“

Die Teilnehmenden zeigten sich in zentralen Punkten einig:

  • Eiche: Die erhoffte Trendwende ist noch nicht erreicht, eine moderate Ausweitung der Nutzung wird jedoch angestrebt.
  • Buche: Die Werke planen, ihre Kapazitäten voll auszuschöpfen und zusätzliches Rundholz aufzunehmen.
  • Frischholzversorgung: Die Vertreter der Forstbranche erkennen bestehende Abfuhrengpässe an und arbeiteten an Lösungen für eine stabilere Versorgung.
  • Sortimentserweiterung: Die Vertreter der Holzindustrie zeigen Bereitschaft, künftig verstärkt auch schwächere oder qualitativ geminderte Sortimente zu nutzen.

Die Veranstalter betonten: In einem anspruchsvollen Marktumfeld ist der enge Schulterschluss entlang der gesamten Wertschöpfungskette entscheidend. Nur gemeinsam lassen sich die Potenziale der deutschen Laubholzwirtschaft nachhaltig heben. Eine planbare Rohholzversorgung bildet dabei das Fundament für Stabilität, Investitionen und langfristige Wettbewerbsfähigkeit.

Die Plattform Forst & Holz ist ein Zusammenschluss der Dachverbände Deutsche Forstwirtschaftsrat e.V. (DFWR) und Deutscher Holzwirtschaftsrat e. V. (DHWR) und vertritt die gemeinsamen Interessen des Clusters Forst und Holz als Holzwirtschaftskette vom Wald bis zum Endprodukt. Mit einem jährlichen Gesamtumsatz von 181 Mrd. Euro, 128.000 Unternehmen und 1,1 Mio. Beschäftigten hat die holzbasierte Wertschöpfung einen hohen Stellenwert für die Wirtschaftskraft und die Beschäftigung in Deutschland und gilt als eine der Schlüsselbranchen insbesondere im ländlichen Raum.

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Deutscher Forstwirtschaftsrat e. V.
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