Der Deutsche Forstwirtschaftrat (DFWR) appelliert an die Waldbesitzenden das Aufkommen von Mehrmengen zu vermeiden
Berlin, 17.11.2023 – Die sich verschärfende Kalamitäts- und Absatzsituation bei den Baumarten Eiche und Buche beschäftigt die Forstbranche zunehmend. Bei der Baumart Eiche sind es vor allem regional auftretende Schadereignisse durch Eichenkern- und Eichenprachtkäfer. In der Waldschutzinfo der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt heißt es: „Schäden durch Prachtkäferbefall in Eichenbeständen nehmen aktuell teils dramatische Ausmaße an. Zurzeit am schwersten betroffen sind Eichen-Regionen im mittleren und südlichen Hessen sowie im südlichen Sachsen-Anhalt. Befallen sind dort mittlerweile häufig ganze Bestände in allen Altersklassen. Ohne drastische Gegenmaßnahmen ist absehbar, dass solche Waldgebiete ihre – gerade auch für den Naturschutz bedeutsamen – Eichenanteile fast restlos verlieren werden.“1 Betroffene Forstbetriebe sind aus Gründen des Waldschutzes und aus Angst vor Holzentwertung zu ungeplanten Einschlägen gezwungen. Während die Schäden bei der Eiche erst in diesem Jahr an Brisanz gewinnen, stellt sich die Situation bei der Buche als eine andauernde Kalamität bedingt durch Trockenheit und Hitze der letzten Jahre dar. Es ist daher eine Zunahme der Holzmengen sowie geringwertiger Qualitäten zu erwarten.
Vor allem für Buche und Eiche gilt, dass die gesamtwirtschaftliche Situation und insbesondere die weiterverarbeitende Industrie mit dem Bausektor und der Möbelindustrie einen Absatz der potenziell anfallenden Holzmengen nicht erwarten lassen. Hinzu kommt, dass die Entwertung durch den Eichenkernkäfer weder im Bauholz noch im Schnittholz von einer Vielzahl der Kunden toleriert wird. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat rät allen Waldbesitzenden zu einem engen Austausch mit ihren Kunden und appelliert an die Akteure des Clusters Forst und Holz zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit fairen Preisen und Einhaltung vereinbarter Liefermengen. Eine Übersättigung des Marktes kann nicht im Interesse der Branche sein. Es ist davon auszugehen, dass gegen Ende der Saison nicht unter Vertrag stehende Mengen keinen Absatz finden werden.
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Deutscher Forstwirtschaftsrat e.V.
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1 Waldschutzinfo Nr. 2023-06, Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt, Abteilung Waldschutz, Stand 04.09.2023, Seite 1, URL: https://www.nw-fva.de/fileadmin/nwfva/common/veroeffentlichen/waldschutzinfos/2023/NW-FVA_Waldschutzinfo_2023-06.pdf
