Berlin, 3. Mai 2021. Angesichts der stark angestiegenen Schnittholzpreise, bei unverhältnismäßig niedrigen Preisen für Holz aus dem Wald ruft der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) Georg Schirmbeck die Waldbesitzenden in Deutschland dazu auf, ihr Holz nur zu fairen Preisen zu verkaufen. „Es kann nicht sein, das Waldbesitzende seit längerem unter einem schlechtem Holzmarkt leiden, teilweise drauf gezahlt haben und steuerfinanzierte Hilfsprogramme benötigen, um den Wald an den Klimawandel anzupassen, um auch in Zukunft den Rohstoff Holz langfristig bereitstellen zu können. Auf der anderen Seite ist die Nachfrage sehr hoch und die Marktpreise für Schnittholz sind stark gestiegen, die beim Waldbesitzenden aber einfach nicht ankommen“, betont Schirmbeck.
Seit Jahresbeginn steigen die Preise für Schnittholz in rasantem Tempo, unter anderem, weil viel Holz in die USA aber auch nach China exportiert wird und die Baukonjunktur auch in Deutschland sehr gut läuft. Sägeholz ist im Wert gestiegen und die Preise haben sich für die Verarbeiter nahezu verdoppelt. Sogar Preisanstiege zwischen 100 und 300 Prozent bei Sparren, Brettern und Balken sind dabei keine Seltenheit. Die Sägeindustrie und der Holzhandel generieren in der aktuellen Situation zusätzliche Einnahmen, die sie nicht an die Waldbesitzenden weitergeben. Waldbesitzende und Forstbetriebe fordern deshalb einen fairen Preis für den wertvollen Rohstoff Holz. „Jeder Waldbesitzende ist frei in seiner Entscheidung Holz zu ernten oder eben stehen zu lassen, wenn die Preise nicht auskömmlich sind“, betont Schirmbeck.
Marktgerechte Holzpreise helfen besonders jetzt, den Wald und seine Funktionen für die Gesellschaft zu erhalten und ihn an den Klimawandel anzupassen. Vor diesem Hintergrund sollte es auch ein grundsätzliches Interesse der Säge- und Holzindustrie sein, dass sich die Waldbesitzenden die Bewirtschaftung der Wälder heute und in Zukunft noch leisten können.
Den Waldbesitzenden und Forstbetrieben in Deutschland sind in den letzten drei Jahren Schäden von 13 Mrd. Euro entstanden, wie eine kürzlich veröffentlichte Studie des DFWR zeigt. Die Hilfsprogramme von Bund und Ländern mit bis zu 1,5 Mrd. Euro decken nur einen Bruchteil der Kosten ab, die für die Behebung der Klimaschäden am Wald, die Wiederbewaldung und Anpassung der Wälder an den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten erforderlich werden.
Die ausführliche Studie (Langversion) und eine Kurzversion finden Sie hier: