Die beteiligten Akteure haben dazu diese Woche in Berlin ihre eigens erarbeitete Gleisanschluss-Charta an Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, und Dr. Torsten Sevecke, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovationen der Freien und Hansestadt Hamburg überreicht.

Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats: „Holz auf der Schiene zu transportieren ist insbesondere in Katastrophenjahren wie diesen essentiell, um die riesigen Mengen an Schadholz aus dem Wald zu bekommen und einer möglichst hochwertigen Nutzung zuführen zu können. In manchen Regionen hat sich seit Kaiser Wilhelm in Sachen Gleisanschlüssen außer Rückbau nichts getan! Dabei benötigt gerade der ländliche Raum dringend verbesserte Infrastruktur. Grundsätzlich sehen wir den Holztransport auf der Schiene auch aufgrund seiner hervorragenden Treibhausgasbilanz als wesentlichen Baustein für die Zukunft. Deswegen unterstützen wir die Gleisanschlusscharta und begrüßen die Initiative des VDVs! Beginnen sollte man mit einer Reaktivierung der vielerorts noch vorhandenen stillgelegten Gleise, gleichzeitig sollte in die nötigen Planungsverfahren für neue Trassen so schnell wie möglich eingestiegen werden!“

Enak Ferlemann, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Ich bin gespannt auf die Vorschläge in der Gleisanschluss-Charta. Wir werden uns jeden einzelnen davon genau ansehen und einen Machbarkeits-Check durchführen. Ich freue mich besonders, dass so viele Akteure aus der Branche mit der Gleisanschluss-Charta gerade zum jetzigen Zeitpunkt dieses sehr wichtige Themenfeld aufgreifen und an die Öffentlichkeit bringen. So können wir den Schwung für den Neustart der Gleisanschlussförderung nutzen.“

Dr. Torsten Sevecke, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg: „Schienengüterverkehr lebt von guten Zugangsmöglichkeiten zum Bahnnetz. Der Hamburger Hafen ist der größte Eisenbahnhafen Europas und damit zentraler Start- bzw. Zielpunkt für Güterverkehr, den wir weiter stärken wollen. Dabei ist es wichtig, dass es in ganz Deutschland Gleisanschlüsse zum Be- und Entladen von Güterzügen gibt.“

Weitere Informationen:

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) gibt der Forstwirtschaft eine Stimme. Er ist die repräsentative Vertretung aller mit der Forstwirtschaft und dem Wald befassten Akteure in der Bundesrepublik Deutschland und setzt sich für die Interessen und Belange einer nachhaltigen Forstwirtschaft ein. Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet für den DFWR, dass Pflege und Bewirtschaftung der Wälder im Interesse ihres gesunden, stabilen und leistungsfähigen Zustandes, ihrer Multifunktionalität durch Nutzung, Schutz und Erholung und im Interesse der Landeskultur und des Umweltschutzes erfolgen – in der Gegenwart und in der Zukunft. Dies ist die Basis für rund zwei Millionen Waldbesitzende in Deutschland, die eine Waldfläche von 11,4 Millionen Hektar – das sind rund 32 Prozent des Bundesgebietes – bewirtschaften.

Von den 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland sind 67 Prozent Privatwald sowie Kommunal- und Körperschaftswald. Die privaten Waldeigentümer verfügen über 48 Prozent des Waldes, die Körperschaften (z.B. Kirchen) und Kommunen verfügen über 19 Prozent, Bund und Länder über 33 Prozent.

Die AGDW setzt sich für die Interessen der rund zwei Millionen privaten Waldeigentümer ein, die mit ihrer multifunktionalen, nachhaltigen Forstwirtschaft etwa die Hälfte der deutschen Waldfläche bewirtschaften.