Berlin, 30. September. Die Mitgliederversammlung des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), Dachverband der Forstwirtschaft in Deutschland, hat auf seiner Sitzung die „Berliner Erklärung 2020 – Klimaschutzleistungen der Wälder mit einer Prämie zu honorieren“ verabschiedet. „Wir müssen weitere Anreize für die Waldbesitzenden generieren, um die Klimaschutzfunktion der Wälder zu erhalten oder diese auszubauen“, betonte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. „Wir fordern die Bundesregierung auf, eine flächenabhängige Klimaleistungsprämie für Waldbesitzende auf den Weg zu bringen, die nachweislich ihre Wälder an das künftige Klima anpassen, damit sie als Kohlenstoffspeicher und darüber hinaus auch die vielfältigen Funktionen für die Allgemeinheit wahrnehmen können“, so Schirmbeck weiter.
Auch die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner signalisierte auf der Mitgliederversammlung, dass Sie sich dafür einsetzen wird, den Klimaschutz bei der Entwicklung von Instrumenten zur Honorierung von Ökosystemleistungen einzubeziehen. Bundesministerin Julia Klöckner: „Der Wald und die nachhaltige Waldwirtschaft in Deutschland sind unsere besten Mitkämpfer beim Klimaschutz. Sie entlastet die Atmosphäre jährlich um rund 127 Millionen Tonnen CO2. Und deshalb sage ich klar: Wenn wir CO2-Emissionen einen Preis geben, dann müssen wir umgekehrt auch diejenigen honorieren, die unseren Wald als maßgeblichen Klimaschützer erhalten. Gleichzeitig darf eine Prämie nicht dazu führen, dass Wälder nicht mehr bewirtschaftet werden. Das würde zur weiteren Ausbreitung des Borkenkäfers beitragen. Eine von uns eingesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe arbeitet hier an einem Modell“.
Schirmbeck: „Ergänzend zu den Förderprogrammen von Bund und Ländern benötigen Waldbesitzende weitere finanziellen Anreize, ihre Wälder aktiv an den Klimawandel anzupassen, damit sie CO2 binden, das Klima schützen und ihre vielfältigen Funktionen für die Gesellschaft erbringen. Um schneller die notwendige klimaneutrale Wirtschaftsweise unseres Landes zu erreichen, startet ab 2021 ein nationales Emissionshandelssystem mit Festpreisen je Tonne CO2. Die dadurch entstehenden Mehreinnahmen im Energie- und Klimafonds schaffen für den Bund die Möglichkeit, die Anstrengungen der deutschen Waldeigentümer für den Klimaschutz zu honorieren. Denn die bewirtschafteten Wälder haben eine elementare Bedeutung als Kohlenstoffspeicher im Klimawandel.“
Der fortschreitende Klimawandel verändert die Lebensbedingungen für die Waldbäume dramatisch schnell. Waldbesitzende und Forstleute stehen vor der Herausforderung, den Wald zu erhalten und ihn an den Klimawandel anzupassen, trotz zum Teil hoher Vermögensschäden und fehlender Liquidität. Die Soforthilfe von Bund und Ländern von bis zu 1,5 Milliarden Euro ist deshalb ein wichtiges Signal, um die Waldbesitzenden in ihrer Aufgabe für die Gesellschaft zu unterstützen.