Berlin/Quedlinburg, 13. September 2022 – Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) begrüßt die geplanten Beratungen der morgen beginnenden Agrarministerkonferenz (AMK) in Quedlinburg zur Erarbeitung bundesweiter Präventionsstrategien bei Waldbränden. „Dieser Dürresommer hat gezeigt, dass wir auch künftig mit verheerenden Waldbränden wie zuletzt im Harz rechnen müssen – auch in Gegenden, in denen Waldbrand bisher keine Rolle gespielt hat“, sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. „Dabei werden immer wieder erhebliche Flächen des grünen Drittels Deutschlands zerstört. Diese Perspektive des menschengemachten Klimawandels müssen wir mit bedenken und uns mit geeigneten Brandschutzmaßnahmen darauf einstellen.“
Die Thematik dürfe von den Verantwortlichen über den Winter nicht verschleppt werden: „Es besteht jetzt dringender Handlungsbedarf, die Haushaltsverhandlungen in Berlin für das Jahr 2023 haben bereits begonnen.“ Schirmbeck wiederholte seine Forderung nach einer besseren Unterstützung für eine höhere Leistungsfähigkeit für die insbesondere in ländlichen Räumen vielfach freiwilligen Feuerwehren in Deutschland. Mit Blick auf schwer zugängliches Gelände sagte er, dass die Anschaffung von modernen Löschflugzeugen dringend geboten sei.
Auch der Diskussion um die Rolle von kleinteiligem Totholz als Brandbeschleuniger müsse man sich stellen. „Nach wochenlanger Trockenheit brennen Gräser, Äste und umgeknickte kleinere Stämme wie Zunder“, sagte Schirmbeck. Dabei gehe es nicht um abgestorbene größere Stämme, die in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern als Lebensraum für Organismen dienen und auf deren Nutzung die Forstwirtschaft jedes Jahr im Umfang von rund zehn Millionen Kubikmetern verzichtet.
Für die Bewältigung von Extremwetterfolgen im Wald hält Schirmbeck eine Verstetigung und den Ausbau von Bundesmitteln im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) für ein geeignetes Mittel für den Weg aus der Krise der belasteten Forstbetriebe, die laut DFWR zunehmend auch unter dem Fachkräftemangel und Personalknappheit leiden und im fünften Krisenjahr an der Belastungsgrenze arbeiten.
Unverständnis äußerte Schirmbeck zum Zeitplan der Verteilung der kürzlich durch den Haushaltsausschuss des Bundestages freigegeben Mittel zur Finanzierung von Ökosystemleistungen: „Bis jetzt ist davon noch kein Euro beim Waldbesitz angekommen, da die Förderrichtlinie immer noch nicht veröffentlicht worden ist und die Vergabekriterien weiterhin unklar sind“, so Schirmbeck. „Es ist jetzt höchste Zeit, dass uns ein unbürokratisches Regelwerk vorgelegt wird.“
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