Wüst unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung der Forstwirtschaft für die Zukunft: „Der Wald ist Klimaschützer Nummer eins. Die riesigen Schadflächen zeigen, dass die Waldbesitzer die Generationenaufgabe der Wiederbewaldung nicht allein stemmen können. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat und die vielen ehrenamtlich oder hauptamtlich engagierten Menschen leisten mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag für unsere Zukunft – denn die Zukunft des Waldes ist auch die Zukunft unserer und folgender Generationen. Ich werde mich deshalb weiter auch beim Bund dafür einsetzen, dass es über 2026 hinaus langfristige Unterstützung für unsere Wälder gibt.“

Schirmbeck sagte: „Wir haben in Deutschland zwei Millionen Waldbesitzende, die sich verantwortungsvoll um die Fläche von elf Millionen Hektar Wald kümmern. Unsere engmaschig funktionierende Forstwirtschaft mit mehr als 1,1 Millionen Arbeitsplätzen ist für viele Länder Ratgeber und Vorbild für die Infrastruktur einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung.“ Eine Waldpolitik, die die vielfältigen Ökosystemleistungen einer nachhaltigen Forstwirtschaft unterstützt und sichert, wurde von Schirmbeck gefordert. Hierzu gehöre auch die Anerkennung des klimafreundlichen erneuerbaren Rohstoffs Holz für die stoffliche und energetische Verwertung: „Holz aus regionaler nachhaltiger Waldbewirtschaftung ist eine wichtige erneuerbare Energiequelle im Biomasse-Mix, über die wir verfügen und die uns hilft, von fossilen Endenergieträgern wegzukommen.“ Deutschland als führende Wirtschafts- und Forstwissenschaftsnation dürfe nicht vor unlauteren und wissenschaftlich nicht haltbaren Thesen einknicken.

Schirmbeck dankte der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für die weitsichtige Unterstützung des Waldbesitzes und für die Anerkennung der Arbeit der Forstleute.

Während der DFWR-Jahrestagung hatte gestern die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Dr. Manuela Rottmannn (Grüne), die Vorhaben der Bundesregierung in Bezug auf die Waldförderung in einer Videobotschaft vorgestellt und betont, dass der Deutsche Forstwirtschaftsrat bei diesem Prozess ein „ganz wichtiger Gesprächspartner“ sei.

Die waldpolitischen Vertreterinnen und Vertreter aus Bundes- und Landtagsfraktionen diskutierten während einer Podiumsdiskussion am Montag neue Ansätze zur Förderung der Wälder. Zuvor hatte Prof. Dr. Ulrich Schraml, Direktor der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik der Bundesregierung, in einem Impulsvortrag auf die Notwendigkeit der Koexistenz von Natur und Kultur hingewiesen.

Prof. Dr. Jürgen P. Kropp vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zeigte die klimatischen Entwicklungen und die Potenziale für urbane Transformationen durch aktive Verwendung von Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung auf.

Am heutigen Dienstag finden während der DFWR-Mitgliederversammlung im Rahmen der Jahrestagung turnusgemäß Wahlen für das Präsidialamt und das Präsidium statt.